Berliner Konzept: Klumpfußtherapie

Das Berliner Konzept favorisiert eine Kombinationstherapie aus Ponseti und Bonnet-Dimeglio. Bei der klassischen Behandlung nach Bonnet-Dimeglio werden die Klumpfüße unmittelbar nach der Geburt mehrfach wöchentlich manuell behandelt, dann mit einem Tape versehen und anschließend mit einem Unterschenkelgips versorgt. Die Füße werden nach und nach aus ihrer Fehlstellung heraus redressiert. Durch spezielle manuelle Grifftechniken kommt es im Verlauf zu einer guten Korrektur der Fehlstellung. Im Gegensatz zur Behandlung nach Ponseti wird hierbei auch der Rückfuss von Anfang an in die Behandlung mit einbezogen. Dadurch kommt es zu einer deutlich verbesserten Korrekturmöglichkeit des Fußes insgesamt, im Gegensatz zur Ponseti-Methode, die primär den Vorfuß redressiert.

Dadurch sind im Verlauf dann auch weniger Tenotomien (Durchtrennungen) der Achillessehne notwendig. 

Das Berliner Konzept als Kombinationstherapie beinhaltet nach der Mobilisation des Fußes mit den speziellen Grifftechniken noch die primär wie bei Ponseti angelegten Oberschenkelgipse bis die Fussstellung korrigiert ist. Doch im Gegensatz zum Ponsetikonzept beachtet das Berliner Konzept  dabei auch die Spitzfußstellung.  Die Anzahl der Gipse richtet sich nach der Schwere der Fußfehlstellung und kann dadurch variieren. Im Allgemeinen sind circa 6 Wochen Gipstherapie notwendig. Wie bei Ponseti muss dann auch entschieden werden, ob eine Tenotomie der Achillessehne notwendig ist. Die Tenotomie dient der Korrektur der Fersenposition, die entscheidend für das Gesamtergebnis der Fussstellung ist. 

Im weiteren Verlauf werden die Füße dann im Rahmen der physiotherapeutischen Behandlung manuel wie oben auf den Bildern mit verschiedenen Grifftechniken  redressiert und mit speziell angelegten Tapes und angepassten Unterschenkelgipsschalen versehen. Die Gipsschalen müssen je nach Wachstum des Kindes circa alle 3-4 Wochen erneuert werden. 

Es erfolgt ein relativ schneller Abbau der Tragedauer der Unterschenkelgipsschale auf nur noch nachts im Laufe des ersten Lebensjahres. Nach Laufbeginn wird die Tape-Therapie beendet und die Füße mit einer Nachtlagerungsschine versorgt.  Diese sollte je nach Verlauf bis zum 4.Lebensjahr getragen werden, um Rezidive zu vermeiden. 

 

Im Rahmen der Physiotherapie wird neben der manuellen- und Tape-Therapie auch die sensomotorische Entwicklung des Kindes gefördert.  Ein Vorteil dieser Behandlungsmethode ist vor allem, dass auch die Knie- und Hüftgelenke frei beweglich bleiben,  so dass normale Entwicklung stattfinden kann. Die Füße werden nicht auf einer Schiene fixiert, so wie bei der Ponseti-Methode. 

 

Es gibt ein Netzwerk von Physiotherapeuten, die mit der speziellen Redressions- und Tapetechnik zur weiteren Behandlung vertraut

sind. Diesem gehöre auch ich an.

 

 

nähere Informationen zur ärztlichen Erstkontaktaufnahme:

 

Tania Hayn (Fachärztin für Kinderorthopädie)

https://kinderorthopaedie.berlin/

 

Tel:  030 88708600

 

oder: Ambulanz der Kinderorthopädie der Heliosklinik Emil von Behring: Tania Hayn

https://www.helios-gesundheit.de/kliniken/berlin-klinikum-emil-von-behring/unser-angebot/unsere-mitarbeiter/profil/person/tania-hayn/

Tel: 030/8102-1071